2. Tag auf See

Unsere Schicht begann in völliger Dunkelheit – und mit einer totalen Flaute. Wir sassen buchstäblich in einem Windloch fest, der Windmesser drehte sich ziellos im Kreis, und die Segel schlugen hin und her. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis das Schiff sich endlich langsam in Bewegung setzte. Doch nach und nach nahm es Fahrt auf, und als Urs um 6:00 Uhr aufstand, bereiteten wir bereits das Parasailor-Segel vor. Mit diesem Grosssegel kamen wir deutlich schneller voran und erreichten zur Mittagszeit eine angenehme Reisegeschwindigkeit von 5 bis 6 Knoten.

Nach der morgendlichen Arbeit genossen wir ein leckeres Frühstück. Später machten wir unsere Angelruten startklar und testeten neue Köderhaken, doch leider blieb der erhoffte Fang aus. Zum Mittagessen gab es zur Abwechslung einen erfrischenden Linsensalat mit Mais und Reis – eine willkommene Stärkung.

Der Nachmittag verlief ruhig und entspannt, da nur wenig Wind wehte. Es war die perfekte Gelegenheit, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Gegen Abend passten wir unseren Kurs und die Segelstellung an, bevor wir uns einem köstlichen Abendessen widmeten: Zürcher Geschnetzeltes mit Kartoffelwürfeln, liebevoll von Maya zubereitet.

An dieser Stelle ein grosses Lob an Maya, die uns jeden Tag mit ihren abwechslungsreichen und feinen Mahlzeiten verwöhnt – eine wahre Küchenheldin an Bord!

Nach einem Eintrag in mein Tagebuch war der Tag auch schon wieder vorbei. Morgen geht es um 4:00 Uhr früh mit der nächsten Schicht weiter.

Liebe Grüsse
Martin, Crewmitglied