Von den Kits und Navis nach St. Martin

Von St. Kitts and Nevis geht es weiter nach St. Martin – eine aussergewöhnliche Insel, denn sie ist geteilt: Eine Hälfte gehört zu den Niederlanden, die andere zu Frankreich. Wir steuern die französische Seite an und machen an einer Boje in der Bucht von Marigot fest.
Zum Einklarieren müssen wir zum Fährterminal. Alles klappt problemlos – die Dame ist zwar bestimmt, aber hilfsbereit. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang zum Port Royal, einer kleinen Innenlagune. Dort wird schnell klar, warum auf unsere Liegeplatzanfrage niemand reagiert hat: Überall liegen beschädigte Schiffe, viele mit abgebrochenem Mast, verrostet und längst nicht mehr seetüchtig. Auch die umliegenden Gebäude sind teils eingestürzt oder stark verfallen.
Es wirkt wie eine Geisterstadt – offenbar sind das noch immer die Spuren des verheerenden Hurrikans, der hier vor einigen Jahren wütete.
Der Sturm, der Saint-Martin (bzw. Saint-Martin/Sint Maarten) so schwer getroffen hat, war Hurrikan Irma im Jahr 2017.
Er gilt als einer der stärksten jemals im Atlantik aufgezeichneten Stürme – ein Hurrikan der Kategorie 5 – und traf die Insel am 6. September 2017 mit voller Wucht. Besonders die französische Seite wurde extrem verwüstet: Rund 95 % der Gebäude wurden beschädigt oder zerstört, viele Boote sanken oder wurden an Land gespült, und die Infrastruktur brach nahezu vollständig zusammen.
Kein Wunder also, dass auch heute – fast neun Jahre später – noch sichtbare Spuren geblieben sind.