Ankunft in den USA – West Palm Beach

Mit einiger Verspätung aufgrund des Einklarierens konnten wir schliesslich kurz nach Mittag in der Marina ablegen und unsere Fahrt Richtung USA antreten.

Gemeinsam mit meinem bahamaischen Bootsmann – er fährt normalerweise Ausflugsboote zu den Inseln und gelegentlich auch Motorboote in die USA oder zurück – machten wir uns auf den Weg. Segeln ist er nicht gewohnt, er scheint damit keinerlei Erfahrung zu haben. Doch die Bedingungen sind gut: Tagsüber segeln wir mit dem Gennaker, in der Nacht dann mit Fock und Motor, da der Wind immer mehr nachlässt. Am zweiten Tag herrscht leider nahezu Flaute, sodass wir die gesamte Strecke unter Motor zurücklegen müssen.

In der Nacht vom 6. Mai 2025, gegen 23 Uhr, durchqueren wir den Kanal bei West Palm Beach und fahren in das dortige Binnenrevier ein. Die Orientierung fällt uns bei all den Lichtern zunächst schwer – was sind Leuchtbojen, die uns den Weg weisen, und was lediglich grüne oder rote Lichter anderer Herkunft? Schließlich finden wir den richtigen Kurs, biegen nach der Einfahrt gleich nach Backbord ab und ankern vorerst provisorisch im West Basin, um am nächsten Morgen eine Marina zu suchen.

Am folgenden Tag haben wir noch immer keine Rückmeldung von der zuvor angefragten Marina erhalten, auch unser Funkruf bleibt unbeantwortet. Also versuchen wir es telefonisch – leider vergeblich, die Marina hat keinen Platz frei. In der Folge telefonieren wir sieben weitere Marinas durch; erst die achte kann uns einen Liegeplatz anbieten. Nach etwas Wartezeit dürfen wir schliesslich einlaufen und machen hinter einem großen 100-Fuss-Motorboot am Außensteg fest. Die Hafenmeisterin ist sehr freundlich und hilfsbereit und unterstützt uns beim Festmachen.

Wir hatten uns bereits online bei der US-Einwanderungsbehörde angemeldet und eine E-Mail erhalten, dass wir uns persönlich vorstellen müssten. Nachdem das Schiff sicher vertäut ist, machen wir uns also auf den Weg. Die Kontrolle verläuft freundlich, aber bestimmt. Leider hatte ich online ein Formular fehlerhaft ausgefüllt, sodass wir das «Cruising Permit» für die USA nicht erhalten konnten. Stattdessen bekommen wir eine provisorische Genehmigung, die nur für das Gebiet um West Palm Beach gültig ist. Ich werde darauf hingewiesen, das Permit erneut – und korrekt – vom Schiff aus zu beantragen.

Zurück an Bord verabschiedet sich mein Matrose aus den Bahamas – er fliegt direkt zurück in seine Heimat. Ich beschliesse, mich am nächsten Tag um die restlichen Formalitäten zu kümmern.