Ankunft in South Caicos – Bürokratie mit Karibik-Charme

Nach vier Stunden Fahrt ankern wir vor der Sea View Marina in South Caicos. Der Name klingt vielversprechend, doch entpuppt sich die „Marina“ als kleiner, lokaler Hafen mit kaum einem Meter Wassertiefe. Niemand nimmt das Telefon ab – bis wir irrtümlich den Tankwart erreichen. Immerhin kann er uns sagen, dass sonntags hier nichts läuft. Wir sollen es am Montagmorgen noch einmal versuchen.
Am nächsten Tag mache ich mich mit dem Dingi auf den Weg an Land und frage ein paar Einheimische am „Hafen“ nach dem Zollbüro. Sie zeigen vage in eine Richtung: „Drei Kreuzungen weiter rechts.“ Also folge ich ihrer Beschreibung – und frage nach einer Weile erneut einen Mann mit einem uralten Pickup. Er lädt mich kurzerhand ein, mitzufahren, während er selbst auf der Ladefläche Platz nimmt. Sein Kollege fährt – und bringt mich direkt zum Zollbüro.
Dort angekommen, stellt sich heraus: Die Dame, die gerade ihr Auto wäscht, ist die Zollbeamtin. Es folgt das übliche Spiel – viele Formulare, obwohl längst alles online ausgefüllt ist. Doch dann gibt es ein kleines Problem: Der benötigte Stempel liegt im anderen Büro, das geschlossen ist. Die zuständige Beamtin ist nicht da – und auch nicht auffindbar.
Nach einigem Warten lässt sich schliesslich auch dieses Hindernis aus dem Weg räumen. Ich mache mich auf den Rückweg zum Dingi. Auf dem Weg komme ich an vielen verfallenen, einst herrschaftlichen Häusern vorbei – inzwischen vom tropischen Grün überwuchert. Ein bizarr-schöner Anblick, der den Charme und Verfall dieser abgelegenen Insel eindrücklich widerspiegelt.