Warten in West Palm Beach – Technik, Tests und tropische Töne

Ich warte nun in West Palm Beach auf die Ankunft von Urs und Maya, um das Schiff zu übernehmen und in Richtung New York zu segeln. Die Zeit nutze ich sinnvoll, um zahlreiche offene Aufgaben am Boot zu erledigen und auch persönliche Pendenzen aufzuarbeiten.
Beim Victron-Stromsystem bin ich dank der Unterstützung lokaler Fachleute, die mir freundlicherweise von der Hafenmeisterin vermittelt wurden, gut vorangekommen. Viele Probleme konnten bereits gelöst werden. Dabei sind jedoch auch Mängel zutage getreten, die offenbar seit der Auslieferung des Boots nie richtig behoben wurden. So liefert der Steuerbordmotor beispielsweise keinen Strom – nicht einmal an seine Starterbatterie. Ein Verdacht, den ich schon lange hegte, aber bislang nie eindeutig belegen konnte. Es scheint, dass dieses Problem von Anfang an bestand – ein echter Skandal für die Werft!
Die Waschmaschine konnte trotz eines sehr kompetenten Mechanikers leider noch nicht repariert werden. Sie ist derart unzugänglich eingebaut, dass ein Ausbau praktisch unmöglich ist – was die Reparatur erheblich erschwert. Urs bringt eine neue Abwasserpumpe aus der Schweiz mit, dann starten wir einen weiteren Versuch.
Neben der Arbeit am Boot unternehme ich auch kleine Ausflüge in die Umgebung – mit einem Fahrrad, das hier kostenlos zur Verfügung steht. Die Gegend besteht fast ausschließlich aus Einfamilienhäusern, teilweise riesige Anwesen, viele davon umzäunt. Kulinarisch ist das Angebot eher enttäuschend: Es gibt kaum Restaurants, die unserem Geschmack entsprechen – stattdessen dominieren Fast-Food-Ketten wie McDonald’s & Co.
Direkt neben mir ist das Wasser sehr seicht, und am Wochenende tummeln sich hier unzählige Ausflügler mit ihren Booten. Jeder hat seine eigene Musik – und jeder spielt sie lauter als der andere.